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26. August 2013 – Zwei brennende Strohlager gleichzeitig

26. August 2013 – Zwei brennende Strohlager gleichzeitig

Kurz nach 1:30 Uhr bemerkt ein Bewohner in Neu-Holtsee einen Feuerschein. Die Leitstelle alarmiert daraufhin die Feuerwehr Sehestedt, deren Wehrführer zunächst die Feuerwehr Haby nachfordert. Beim Verlassen seines Hauses sieht er ebenfalls den Feuerschein und fordert auch unsere Wehr dazu, da zum einen das Feuer sehr groß ist und zum anderen auf Holtseer Gebiet liegt.

Beim Eintreffen an der Einsatzstelle in Lagenburg stellt sich heraus, dass ein Unterstand mit rund 450 Stroh-Quaderballen brennt, sowie Fahrzeuge und Anhänger in einem Maschinenschuppen. Ebenfalls betroffen ist das in unmittelbarer Nähe befindliche Heizöllager. Sofort werden die Feuerwehren Groß Wittensee und Borgstedt nachalarmiert.

Kurz nach 2 Uhr verlässt auch ein Kamerad aus Hohenlieth sein Wohnhaus, um zum Einsatz nach Lagenburg zu fahren und stellt fest, dass sein Strohlager mit 3200 Quaderballen ebenfalls brennt. Da die nachgeforderten Kräfte aus Groß Wittensee und Borgstedt noch nicht in Lagenburg eingesetzt sind, werden diese von Amtswehrführer Peter Thoms nach Hohenlieth umdirigiert. Zusätzlich werden für Hohenlieth die Wehren aus Altenhof-Aschau, Bornstein, Gettorf und Neudorf alarmiert.

In Lagenburg wird durch die Wehren aus Haby und Sehestedt die Wasserversorgung aus einem Hydranten und einem Löschwassertank aufgebaut und von eigenen Kräften aus dem hofeigenen Löschteich. Es gelingt, den Heizöltank zu kühlen und ein Übergreifen des Feuers auf die unmittelbar neben der Brandstelle liegende Wasserversorgung des Hofs zu verhindern.

Zwischenzeitlich nimmt die Holtseer Wehrführung Kontakt mit den Einsatzkräften in Hohenlieth auf und der Kreiswehrführer trifft in Hohenlieth ein. Die Einsatzleitung hat Jürgen Bromann, Amtswehrführer des Amtes Dänischer Wohld, übernommen, der ausreichende Ortskenntnis hat und derzeit keine Unterstützung aus Holtsee benötigt, sodass die Holtseer Kräfte sich auf Lagenburg konzentrieren.

Bei weiteren Erkundungen wird in Hohenlieth festgestellt, dass in der Nähe des Strohlagers mehrere Paletten mit Ätznatron lagern, die zum Teil brennen. Zur Unterstützung wird daher der Löschzug-Gefahrgut sowie die Technische Einsatzleitung nachalarmiert. Weiterhin erwärmt sich ein Güllebehälter sehr stark, sodass dieser massiv gekühlt werden muss.

Da das Löschwasser im Lagenburger Löschteich erschöpft war, der Tank bei Lagenburg nicht über längere Zeit ausreicht und auch der Hydrant nicht ausreichend Wasser hergibt, wird mit Unterstützung der Wehren aus Bünsdorf und Holzbunge eine zwei Kilometer lange Löschwasserleitung zur Käserei aufgebaut. Nachdem das Feuer in den frühen Morgenstunden vollständig unter Kontrolle gebracht ist, können die unterstützenden Wehren nach Rückbau der Leitung zur Käserei aus dem Einsatz entlassen werden. Die Wasserversorgung wird danach durch Vakuumtankwagen im Pendelverkehr sichergestellt. Ab etwa 8 Uhr wird damit begonnen, das Stroh mit einem Kettenbagger auf Miststreuer zu verladen, um es auf einem Acker zu verteilen und mit einer Scheibenegge einzuarbeiten.

Durch das Ätznatron hat sich in Hohenlieth konzentrierte Natronlauge gebildet, die unterstützt durch den Löschzug-Gefahrgut, sowie den Gewässerbeauftragten der Gemeinde, Ramon Hiemke, und der unteren Naturschutzbehörde aufgefangen und isoliert wird. Zur Versorgung wird die DRK-Bereitschaft aus dem Kreis alarmiert. Zur weiteren Unterstützung bei der Brandbekämpfung werden rund 2300 Liter Schaummittel von der Feuerwehr Rendsburg zur Einsatzstelle gebracht und kurz nach 5 Uhr die Wehren aus Blickstedt, Groß Königsförde, Revensdorf und Tüttendorf nachalarmiert. Nachdem am Güllebehalter Betonabplatzungen festgestellt wurden, wird ein Fachberater des THW hinzugezogen, der feststellt, dass von dem Behälter keine unmittelbare Gefahr ausgeht, aber sicherheitshalber das Umpumpen der Gülle empfiehlt. Dies wird durch den Hofbesitzer veranlasst.

Ab ca. 8 Uhr wird auch in Hohenlieth damit begonnen, das Stroh mit Baggern zu verladen und auf einem Feld auszubringen. Allerdings kann es nicht eingearbeitet, sondern muss abgelöscht werden. Borgstedt, Gettorf und Groß Wittensee können aus dem Einsatz entlassen werden. Um 12 Uhr werden die ersten Wehren durch die Feuerwehren aus Felm und Rathmannsdorf-Felmerholz abgelöst.

Gegen 14 Uhr ist der Einsatz in Lagenburg so weit unter Kontrolle, dass die dortige Einsatzleitung einem Gruppenführer, der die weiteren Nachlöscharbeiten führt, übergeben werden kann. Der Holtseer Wehrführer Kai-Uwe Hass übernimmt dann die Einsatzleitung in Hohenlieth. Gleichzeitig werden die restlichen Einsatzkräfte durch die Wehren aus Barkelsby, Damendorf, Gammelby, Holzbunge, Hütten, Loose und eigene Kräfte ersetzt.

Am späten Nachmittag wird die Feuerwehr Felm wieder aus dem Einsatz entlassen. Die Wasserversorgung wird dann auch an dieser Einsatzstelle teilweise auf Tankwagen umgestellt. Um 19 Uhr werden die Wehren aus Holzbunge, die ja bereits in der Nacht in Lagenburg im Einsatz gewesen war, und Rathmannsdorf-Felmerholz durch die Feuerwehr Ahlefeld-Bistensee abgelöst.

Nachdem gegen 20:10 Uhr der Einsatz in Lagenburg beendet ist, verlegen die letzten Holtseer Einsatzkräfte nach einer kurzen Versorgungsphase zur Einsatzstelle nach Hohenlieth, wo die Kräfte aus Barkelsby und Gammelby aus dem Einsatz herausgelöst werden können. Gegen 23 Uhr ist der Brand gelöscht und die letzten Einsatzkräfte können nach und nach die Einsatzstelle verlassen.

Eine Brandwache wird dankenswerterweise von der Feuerwehr Bornstein übernommen. Diese wird am nächsten Morgen um 5 Uhr von eigenen Kräften wieder abgelöst. Es zeigt sich in den Morgenstunden, dass noch einige kleinere Glutnester vorhanden sind. Diese können mit Unterstützung eines Baggers nach Tagesanbruch bekämpft werden, sodass die letzten Einsatzkräfte um 9 Uhr die Einsatzstelle verlassen. Am Abend wird dann das restliche Material, das als schnelle Angriffsleitung vor Ort liegen gelassen wurde, aufgeräumt.

Kontakt

Gemeinde Holtsee
vertreten durch den Bürgermeister
über Amt Hüttener Berge
Mühlenstraße 8
24361 Groß Wittensee

Telefon: 04356 9949-0
Fax: 04356 9949-7000

Internet: www.holtsee.de
E-Mail: mail[at]holtsee.de

Bürgermeister

Jens-Peter Frank
Wolfskoppel 34, 24363 Holtsee
Tel. 04357 1052, Mobil 0175 3712051

Sprechstunde
Dienstags, 17:30–18:30 Uhr
Alte Schule, Dorfstr. 12